Frucht des Geistes: Sanftmut

Was genau ist mit der Geistesfrucht Sanftmut gemeint? Der Begriff bedeutet im griechischen Grundtext «beherrschte Kraft». Man verwendete das Wort, um einen wilden Hengst zu beschreiben, der gezähmt wurde. Der Hengst besitzt noch dieselbe Kraft wie als wildes Tier, aber er lässt sich von seinem Herrn kontrollieren. Sanftmut ist somit alles andere als Schwächlichkeit. In der Bibel werden zwei Menschen als «sanftmütig» bezeichnet: Mose (4. Mose 12, 3) und Jesus (Mt 11, 29).

Wie zeigt sich die Sanftmut im Alltag ? Sanftmut zeigt sich in einem annehmenden, zuvorkommenden Verhalten den anderen Menschen gegenüber. Sanftmütige Menschen lassen sich korrigieren und wissen nicht immer alles besser (vgl. Jak 1, 21). Sie haben eine eigene Meinung, können aber trotzdem mit anderen freundlich diskutieren. Dies ist v. a. dann nötig, wenn man mit Nichtchristen über Glaubensfragen spricht. Als Christ erlebt man es oft, dass man in den Zeitungen oder durch Kollegen wegen des Glaubens kritisiert wird. Oder da ist dieser mühsame Klassenkamerad, der einen einfach nervt. Diese Alltagssituationen zu erleben, ist nicht immer einfach. Wir sollen aber dabei nicht «hartmütig» kontern, sondern sanftmütig die Wahrheiten der Bibel weitergeben. Wenn sich Menschen in deinem Umfeld beispielsweise mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzen, kannst du ihnen dabei mit Liebe und Sanftmut Antworten geben.